22.12.2021, Weilerswist

Frohe Weihnachten und ein gesundes, glückliches 2022 wünscht der Rennstall Recke

Bald ist es wieder soweit und das 24ste Rennjahr des Rennstall Recke der Trainingsanlage in Weilerswist ist Geschichte. Es war ein ereignisreiches Jahr mit Höhen und Tiefen. Den Tiefpunkt erreichte uns in der Nacht zum 15. Juli als der kleine Swist Bach durch die massiven Regenfälle zur reißenden Flut wurde und alles mit sich riiß was sich ihr in den Weg stellte.

Erst am Nachmittag des Donnerstags konnten die Pferde durch den beherzten Einsatz des Teams auf die anliegenden Weiden gebracht werden. Zu der Zeit stand das Wasser immer noch hüfthoch auf dem Gelände. Unter großem Einsatz wurde zunächst alles so hergestellt, dass die Pferde wieder in ihre Boxen konnten. An die 20 Stallinsassen traten die Reise nach Bad Harzburg vorzeitig an. Die verheerende Flut ließ für die nächsten zwei Wochen kein geregeltes Training zu, da der Sand der Bahn weggespült wurde. Auch die Führmaschine war nicht einsatzbereit.

Durch den tatkräftigen Einsatz vieler fleißigen Helfer konnte schon in kürzester Zeit vieles wieder hergestellt werden. Viele Spenden von Futtermitteln, Reitsportgeschäften und auch in Form von finanzieller Unterstützung haben dazu beigetragen, dass die Not gelindert wurde. An zwei Wochenenden waren bis zu 40 Helfer auf dem Gelände und haben tatkräftig angepackt. Zur Belohnung gab es leckeres vom Grill in geselliger Runde.

Aber letztendlich überwogen die positiven Ereignisse. Gleich zu Beginn der Saison gewann The Right Choice in Seebad Deauville als erster deutscher Starter im Ausland. Am 08. März zaubert der ‚Magier von Weilerswist‘ vier Siege in Dortmund mit Galway Girl, Redemptorist, Lionheart und Welan. Ein schönes Ende für die Sandbahnsaison 2020/21.

Amateure durften wegen der Regularien der Corona-Pandemie keine Rennen in Deutschland reiten und so absolvierte Antonia Mitte März ihren ersten Ritt in Compiegne auf Vexed (GB). Gleich zwei Wochen später erfolgte, im belgischen Mons, der erste Treffer auf Sir Chancealot (GB). Ein einschneidendes Erlebnis für die Familie. Ein Sturz im September in Mannheim beendete zunächst die sehr gut laufende Saison der Amazone. Ein Wiedereinstieg in diesem Jahr schien nicht möglich, diagnostizierten die Ärzte. Aber es kam anders. Am 12.12.21 stieg Antonia in Dortmund erstmals wieder in den Rennsattel des von R. Rohne trainierten Camarov und gewann bei ihrem deutschen Sandbahndebut. Eine starke Leistung von Reiterin und Pferd, der damit sein erstes Rennen gewann.

Im April kam der große Flemensfirth-Sohn Pop Rockstar (IRE) nach Weilerswist. Der zweifache Sieger auf der Insel konnte im Verlauf der Saison in Wissembourg mit Alex Bell ein Hürdenrennen gewinnen und später in Bremen ein Bumper mit Anna van den Troost.

Und immer wieder Dormio (GB) vom Ma Mo Racing. Der braune Wallach oder auch als ‚das Schnäppchen‘ bekannt, war einfach nicht zu stoppen. Unter Anna van den Troost (ist übrigens ihr Lieblingspferd am Stall, wen wunderts) hat er in der Saison sage und schreibe bei 10 Starts 5-mal gewonnen und war zwei Mal auf den Plätzen. Avancierte mit einer Gewinnsumme von € 25.750 zum gewinnreichsten Galopper des Jahres in Weilerswist. Nicht zuletzt durch seinen Sieg im Super-Handicap in Bad Harzburg beim Hauptereignis des Meetings.

Die in den Farben des Gestüts Haus Hahn startende Sherin (GER) gewinnt in Baden-Baden mit Lucas Delozier wie ein Flugzeug. Das machte mächtig Eindruck. Viel Aufmerksamkeit hinterließ auch die zweijährige Early Eighties (GER), die im Auktionsrennen in Baden-Baden auf Platz drei kommend einen schönen Geldpreis von EUR 12.500 kassierte. Als Anerkennung für die gute Arbeit lud ihr Besitzer Enno Albert das Rennstall-Team zu einem Abendessen ein.

Besondere Freude machten diese Saison die Pferde des Stalles Sternental Smudo und Seven O Seven. Mit insgesamt vier Siegen der beiden Wallache im In- und Ausland und einer Gewinnsumme € 25.075 sind alle sehr zufrieden. Da war zur Freude aller wieder ein Abendessen fällig.

Das größte Lot im Stall ist durch den Stall Nizza schon über Jahre vertreten. Momentan stehen 7 Hengste und 3 Stuten aus den Jahrgängen 2019 und 2021 aus der Aufzuchtstätte Gestüt Römerhof in Weilerswist. Ziel ist es immer die Youngsters ein Mal als Zweijährige rauszubringen. Am 12.09. konnte in Düsseldorf die Nutan-Tochter Tirana (GER) bei ihrem zweiten Start in einem starken Finish mit viel Kampfgeist gegen den Schlenderhaner Hengst So Moonstruck die Oberhand behalten. Das sah schon sehr gut aus. Mit der Leistung hat sie eine Nennung im Henckel-Rennen erhalten. Auch Newa (IRE) hat nach Platzierungen ein Rennen gewonnen, hat den Rennstall verlassen und wurde auf der Dezember Arqana Sales für EUR 47.000 verkauft. Interstella (GER) und Lionheart (GER) konnten zwei Mal punkten. Beide sind verkauft und haben den Recke-Stall verlassen. Die meisten Siege haben die Stuten mit insgesamt vier Erfolgen erzielt.

Ein prominenter Neuzugang ist mit Praetorius (GAG 91kg) für den Stall BMK Racing zu verzeichnen. Der sympathische Schimmel soll während des White Turf Meetings in St. Moritz den 100. Skikjöring-Sieg von Franco Moro perfekt machen. Am 27.12. in Dortmund trägt er erstmals die silber/schwarzen Farben des Stalles BMK Racing.

Sieben Jährlinge, 12 Zweijährige, 10 Dreijährige und 18 ältere Pferde stehen aktuell auf der Trainingsliste. Eine gute Ausgangssituation für die Saison 2022. Nach dem etwas bescheidenen Jahr 2020 mit 27 Gesamtsiegen haben wir mit Stand heute bereits 40 Siege (In- und Ausland sowie in Flach- und Hindernisrennen), die Gewinnsumme der letzten drei Jahre um über EUR 10.000 getoppt und stehen unter den Top 10 der deutschen Trainer an 6. Stelle (Flachrennen Inland). Allen Grund positiv in das neue Jahr zu blicken.

Wir wünschen allen Besitzern, Freunden, Geschäftspartnern, Rennsportbegeisterten, Instagram- und Facebook-Followern ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches Neues Jahr sowie Hals und Bein für die kommende Saison.